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Grüner Strom aus der Aller 

In vielen Teilen Deutschlands wird aus Wasserkraft Strom erzeugt. Dies erfolgt in der Regel an Stauseen in höheren Lagen. Die Idee von Wissenschaftlern der Technischen Universität (TU) Braunschweig, dass dies mit innovativer Technik auch an der Aller funktionieren kann, war bereits vor einigen Jahren eine überraschende Nachricht für die Gemeinde Hademstorf. Ein von der TU initiiertes Projekt sollte mit einem dort entwickelten Hochleistungswasserrad an zwei Standorten in Niedersachsen realisiert werden. Neben einem Standort in Hornbostel/Bannetze im Landkreis Celle war das Nadelwehr in Hademstorf als Standort vorgesehen.

Das Projekt sei aber in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Über diesen Umstand informierte die Bürgermeisterin der Gemeinde Hademstorf, Ulrike Wichmann-Wrede, den hiesigen Landtagsabgeordneten Sebastian Zinke. Denn inzwischen droht das Projekt insgesamt zu scheitern: Es gäbe inzwischen Pläne, das historische Nadelwehr in Hademstorf insgesamt zurück zu bauen. Ohne das Wehr sei dieses innovative Projekt jedoch nicht umsetzbar.

Zinke nahm umgehend Kontakt mit den Projektverantwortlichen der TU Braunschweig auf, informierte sich über den Sachstand und organisierte anschließend ein Treffen aller Projektverantwortlichen mit dem Niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies in Hannover. Christian Seidel, Projektleiter der TU Braunschweig, konnte dabei einen tiefgreifenden Einblick in die Energieerzeugung mit der Kraft des Wassers der Aller geben und berichtete über organisatorische Hürden, welche das Projekt ausgebremst hatten. Seidel wusste aber zu betonen, dass neue Projektpartner in den Startlöchern stehen und das Gelingen nur noch an der zwischenzeitlichen Rücknahme der Bundesmittel aus Berlin hänge.

Minister Lies zeigte sich beeindruckt vom Potenzial, welches in Bannetze und Hademstorf zu erwarten sei. „Die bisherige Entwicklung scheint vielversprechend und die jeweiligen Regionen können mit dem Strom direkt versorgt werden. Diese innovativen Technologien sind es, die wir für die klimaneutrale Energiegewinnung der Zukunft benötigen und die auch vor Ort akzeptiert werden“ bewertete Lies den Vortrag der TU.

Samtgemeindebürgermeister Carsten Niemann sowie Bürgermeisterin Ulrike Wichmann-Wrede bestätigten, dass das Projekt vor Ort eine hohe Akzeptanz erfährt. „Wir wollen das die Wasserkraft als Teil eines Gesamtkonzept einer nachhaltigen Energiegewinnung im Aller-Leine-Tal ist“ so Niemann. 

Lediglich die Weitergewährung der Bundesfördermitel zur Fortführung und Fertigstellung hängen wie ein Damokles-Schwert über dem Projekt. 

Sebastian Zinke wertete die Konsequenzen eines Projektabbruchs als einen Schritt zurück, auch im Hinblick auf die Energiewende im Heidekreis. „Dass die Effizienz der Stromerzeugung mehr als aussichtsreich ist, zeigen die bisherigen wissenschaftlichen Ausarbeitungen der TU Braunschweig. Technologien müssen entwickelt aber auch allgemein akzeptiert werden. Beides scheint hier der Fall zu sein, deshalb müssen wir uns für eine schnelle Umsetzung im Heidekreis einsetzen. Die Umsetzung einer innovativen Technologie ´made´ in Niedersachsen“ hätte Vorbildcharakter für das ganzen Land“ so Zinke.

Olaf Lies sicherte zu, sich beim Bundesminister für Wirtschaft dafür einzusetzen, dass das Projekt fortgeführt werden kann. Für ihn sei das Projekt allemal vielversprechend, vor allem aber könne es richtungweisend für Niedersachsen sein.