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Leerstand per Gesetz – Vor Ort Termin in einem Ausweichquartier

Gemeinsam mit der Ratsfrau Karin Fedderke aus Bad Fallingbostel, besuchte der Landtagsabgeordnete Sebastian Zinke die Kurklinik Fallingbostel. Geschäftsführer Wilfried Bissel erörterte den beiden Politikern, wie sich der Betrieb der privatgeführten Einrichtung durch die Corona-Situation verändert und welche Herausforderungen damit einhergehen, wenn zusätzliche Betten zur Entlastung der Krankenhäuser bereitgestellt werden.

Für eine Rehaklinik sei es die Aufgabe, Menschen nach einer Operation möglichst so wieder aufzubauen, dass sie im Anschluß in einen möglichst normalen Alltag zurückkehren können und auf gegebenenfalls veränderte Lebenssituationen vorbereitet sind, beschreibt Bissel grob die Einrichtung in Bad Fallingbostel. Nach dem Erlass des COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz wurde die Klinik Fallingbostel, als eine von 22 in Niedersachsen, Ende März vom Gesundheitsministerium ausgewählt und angewiesen, zusätzliche Betten bereitzustellen, um die regulären Krankenhäuser zu entlasten, da eine deutlich höhere Anzahl von Coronainfizierten zu befürchten war.

„Nachdem die Infektionszahlen erfreulicherweise nicht so hoch waren wie vermutet, sind nicht alle vorgesehenen Betten voll belegt gewesen. Als Ausweichquartier sind wir gesetzlich angehalten, eine bestimmte Bettenanzahl freizuhalten. Kosten werden aber nur übernommen, wenn ein Bett belegt ist. Angesichts eines durch die Pandemie bedingten Rückgangs im regulären Reha-Betrieb, entstehen hier zusätzliche Kosten, die zu weiteren Einnahmeverlusten führen.“ schildert Wilfried Bissel den derzeitigen Sachstand. Zinke ergänzt, „dass die Kosten nicht nur für leere Betten anfallen, auch das Personal muss entsprechend vorgehalten und eingeplant werden. Hier muss auf Landes- oder auch auf Bundesebene nachgebessert werden. Die wichtige Unterstützung, die hier für das gesamte Gesundheitssystem relevant ist, darf nicht zu finanziellen Einbußen führen.“ Sebastian Zinke versicherte, er stehe zu diesem Thema bereits in Kontakt mit dem Sozialministerium in Hannover.

„Die Kurklinik in Bad Fallingbostel ist eine wichtige Einrichtung in unserer Region, wir müssen sicherstellen, dass die Klinik vor Ort die notwendige Unterstützung erhält, sich weiterzuentwickeln und neue Reha-Angebote anzubieten. Dies kann auch eine engere Zusammenarbeit mit dem Heidekreisklinikum bedeuten, die es im Bereich der Fachkräfteausbildung heute schon gibt“, macht Zinke deutlich. Auch der Standort des neuen Heidekreisklinikum in Bad Fallingbostel könne sich laut Sebastian Zinke und Wilfried Bissel positiv auf diese Zusammenarbeit auswirken und weitere Synergieeffekte freisetzen.