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Obdachlosigkeit im ländlichen Raum

Die Gründe, warum man in die Obdachlosigkeit gerät, sind so unterschiedlich und vielfältig wie die einzelnen Menschen selbst. Die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zeigte bisher überwiegend, dass die Obdachlosigkeit eher ein Problem in Ballungszentren sei. Davon, dass der Bedarf an Unterkünften und Beratungsstellen aber auch im ländlichen Raum vorherrscht, konnten sich der Landtagsabgeordnete Sebastian Zinke, Tatjana Bautsch und Hendrikje Köster, beide Ratsfrauen und Vorsitzende der SPD Schneverdingen, gemeinsam mit Manfred Kröger, Lebensraum Diakonie Soltau, für den Sozialpsychiatrischen Verbund im Heidekreis, sowie Vertretern des Ordnungsamtes Schneverdingen machte sich der Abgeordnete vor Ort ein Bild über die aktuelle Situation sowie den Herausforderungen in diesem Themenfeld.

Zinke, der bereits im Vorfeld einige Gespräche im Heidekreis zu diesem Thema führte, besichtigte mit der Gruppe einzelne Objekte in der Stadt Schneverdingen. Zur kommunalen Aufgabe gehört es, entsprechende Unterkünfte bereit zu stellen und zu verwalten. „Während die Stadt für die Zuteilung und die Instandhaltung der Unterkünfte zuständig ist, stellt die Lebensraum Diakonie Beratungs- und Unterstützungsleistungen in Einzelfällen und auf Antrag bereit“ beschreibt Manfred Kröger knapp die wesentlichen Unterschiede und ergänzt „da viele Menschen, die in Obdächern untergebracht sind, psychisch krank und suchtabhängig sind, halten wir es für notwendig, die Menschen umfassend dabei zu unterstützen, wieder in einem geregelten und eigenständigen Lebensumfeld Fuß zu fassen. Wohnung, soziale Kontakte, Begleitung zu Behörden und dort wo es Bedarf an medizinischer Unterstützung gibt, Hilfe vermitteln und ebenfalls unterstützend zur Seite stehen.“

Tatjana Bautsch von der SPD Schneverdingen zu den Aufgaben der Stadtverwaltung und der Verantwortung gegenüber den Menschen: „Städte und Gemeinden halten Unterkünfte für von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen vor, beschränken sich hierbei aber auf das Wesentliche. Obdachlosenunterkünfte sollen in Not geratenen Menschen eine vorübergehende Bleibe sein, ein Dach über dem Kopf bieten. Komfortabel sind sie nicht, menschenwürdig ausgestaltet muss aber auch eine Notunterkunft sein.“ Zinke machte deutlich, dass es oftmals auch an bezahlbarem Wohnraum fehle, selbst in ländlichen Regionen. 

Manfred Kröger ergänzte darauf abschließend „Manchmal ist es auch nur ein klein wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung, um durch Hilfe zur Selbsthilfe so manches Schicksal wieder zum Besseren zu bewegen“.