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Zinke im Gespräch: „Für meine Heimat in den Landtag von Niedersachsen.“

Sebastian Zinke

Sebastian Zinke (36) wirkt selbstbewusst, kompetent und zielstrebig. Er weiß sich auszudrücken, leitete den Zentralen Kriminaldienst in Verden, betreibt erfolgreich Politik im Kreistag und arbeitet bereits für die SPD-Fraktion im Landtag - bislang ohne Sitz im Plenarsaal. Das soll sich ab Sonntag ändern. 

Was ist Ihre Motivation?

Ich möchte unsere Region im Landtag vertreten. Wir müssen in Hannover wieder Gehör finden. Dazu brauchen wir einen Landtagsabgeordneten, der sich für den Heidekreis einsetzt. Meine juristisch-polizeiliche Ausbildung, zehn Jahre Kommunalpolitik und die in Hannover gesammelten Erfahrungen als Referent im Innenministerium und Landtag sind, glaube ich, ein gutes Rüstzeug dafür.

Die SPD hat auf Landesebene die Studiengebühren und das Turbo-Abitur abgeschafft. Was sind Ihrer Meinung nach die nächsten bildungspolitischen Schritte?

Bestmögliche Bildungschancen für alle Kinder sind für mich das A und O. Ministerpräsident Weil  hat hier in den letzten Jahren über eine Milliarde Euro zusätzlich investiert. Und dabei wird es nicht bleiben. Bildung muss in Niedersachsen kostenfrei sein. Deshalb werden wir die Kindergartengebühren abschaffen und die Schülerbeförderung in der Sekundarstufe II kostenfrei machen. Nur so werden Familien spürbar entlastet. Kostenfreiheit wird es auch in der beruflichen Bildung geben, zum Beispiel für die Erzieher- und Meisterausbildung. Wir haben also noch einiges zu tun.

Sie kommen aus einer kinderreichen Familie. 
Beeinflusst das Ihre Sicht auf die Bildungspolitik?

Natürlich, sehr sogar! Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig der Zugang zu kostenfreierBildung ist. Bei vielen Geschwistern können Sie sich ja vorstellen, dass Geld immer knapp war. Das hat mich geprägt. Es muss das zentrale Versprechen unseres Staates sein, dass der Aufstieg durch Bildung möglich ist. Kein Kind darf zurückgelassen werden. Wir müssen jeden jungen Menschen seinen Fähigkeiten entsprechend fördern. Dabei dürfen die Bildungschancen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Wenn Bildung Geld kosten würde, hätte ich keine Chance gehabt das Abitur zu machen und zu studieren.
Bildung beginnt aber nicht erst mit der Einschulung, sondern bereits in unseren Kindertagesstätten. Frühkindliche Bildung ist Voraussetzung für Chancengleichheit und ermöglicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Ihr Kollege Lars Klingbeil warb bei der Bundestagswahl mit dem Slogan „Für meine Heimat“. Was bedeutet „Heimat“ für Sie?

Meine Heimat ist der Heidekreis. Aufgewachsen bin ich in Dorfmark und in Benefeld zur Schule gegangen. Nach meinem Jurastudium in Osnabrück zog es mich hierher zurück. Dauerhaft in einer Großstadt leben, wollte ich nie. Seit vielen Jahren wohne ich in Benefeld, hier fühle ich mich wohl. Wie reizvoll diese Region ist, habe ich auf meinen Touren immer wieder aufs Neue gesehen. Das Aller-Leine-Tal, die für diese Gegend typischen Gebäude, wie z.B. die Kirche in Dorfmark oder den Vogelpark, in dem mein Vater arbeitet, gibt es nur hier.

Wie wollen Sie sicherstellen, dass der Heidekreis als ländlicher Raum nicht abgehängt wird?

Wir müssen unsere schöne Landschaft mit den dörflichen Strukturen erhalten und gleichzeitig dafür sorgen, dass diese Region so attraktiv bleibt, dass auch unsere Kinder noch hier wohnen und arbeiten können. Und dies auch wollen. Dazu müssen wir besonders an dem Thema Mobilität dranbleiben. Der „kurze
Weg“ zu Ballungsräumen ist von großer Bedeutung. Hierfür brauchen wir eine vernünftige Verkehrsanbindung. Meine Vision ist eine S-Bahn aus Hannover, die bis in den Heidekreis fährt. Da dürfen wir nicht locker lassen.

Welche Rolle spielt die Internetanbindung? 

Eine gute Breitbandanbindung ist für einen attraktiven Wohn- und Arbeitsort unerlässlich. Die Anstrengungen der Landesregierung sowie vieler Kommunen im Heidekreis zur flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet sind richtig. Jetzt muss es zu einer zügigen Umsetzung und zum Anschluss der „weißen
Flecken“ im Heidekreis kommen. Langfristig benötigen wir das landesweite Glasfasernetz.

Stichwort Landwirtschaft?

Wichtig! Denn ohne eine starke Landwirtschaft geht unsere Kulturlandschaft verloren. Den Landwirtinnen und Landwirten im Heidekreis muss eine wirtschaftliche Nutzung ihrer Flächen möglich sein. Dass Landwirtschaft heute umweltschonend, nachhaltig und am Tierwohl orientiert sein muss, ist kein Widerspruch. 

Wie schätzen Sie die ärztliche Versorgung im Heidekreis ein?

Die ärztliche Versorgung vor Ort muss langfristig sichergestellt sein. Wir sind da mit entsprechenden Förderungen für die Ansiedlung von Ärzten auf einem guten Weg. Das Thema Ärztemangel wird uns aber auf Jahre begleiten. Da mache ich mir keine Illusionen. 

Ein Wort zu den Krankenhäusern im Heidekreis …

Es versteht sich von selbst, dass die Menschen eine hochwertige, wohnortnahe ärztliche und pflegerische Versorgung wünschen. Unsere Krankenhäuser im Heidekreis bilden dabei zwei Ankerpunkte. Wir müssen weiterhin alles daran setzen, diese Häuser zu erhalten, sie wirtschaftlich zu betreiben und den heutigen Anforderungen an ein modernes Krankenhaus zu entsprechen. Wir nutzen dazu auch das 1,3 Mrd. Euro starke Förderprogramm der Landesregierung.

Sie sind als Jurist in den Polizeidienst gegangen. Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit des Innenministers Boris Pistorius?

Ich schätze seine Arbeit sehr! Während seiner Amtszeit ist Niedersachsen deutlich sicherer geworden. Die Gesamtzahl der Straftaten ist in den vergangenen zehn Jahren um knapp sechs Prozent gesunken. Neben den immer höheren Anforderungen an die Ermittlung in Strafsachen sowie zahlreichen Einsätzen für Sportveranstaltungen oder Großdemonstrationen kommen neue Herausforderungen wie die Bekämpfung des internationalen Terrorismus hinzu. Die Schaffung von 1000 zusätzlichen Stellen bei der Niedersächsischen Polizei ist daher richtig. Unsere Polizei ist damit so stark wie noch nie in der Geschichte unseres Landes. Die Kolleginnen und Kollegen machen ihren Beruf mit Leidenschaft!

Also alles gut? 

Besser geht immer! Es gibt Menschen, die fühlen sich in ihrer Umgebung nicht sicher. Diese Sorgen muss man ernst nehmen. Durch ein solches Gefühl kann der Zusammenhalt in der Gesellschaft verloren gehen. Ein soziales und gerechtes Land kann es nur geben, wenn wir darauf achten, dass sich alle Menschen, die in unserem Land leben, an die Regeln halten. Dazu benötigen wir gut ausgebildete Polizistinnen und Polizisten, eine schnelle Justiz sowie sinnvolle Gesetze, mit denen wir den Spagat zwischen der Freiheit des Einzelnen und der Sicherheit der Bevölkerung schaffen. Außerdem wandelt sich neben unserer Gesellschaft auch die Kriminalität. Das Internet und die digitale Kommunikation spielen in allen Lebensbereichen eine immer größere Rolle. Dafür müssen wir die polizeiliche Ausstattung und auch die rechtlichen Möglichkeiten immer auf dem aktuellen Stand halten.

Wie schätzen Sie denn Ihre Chancen ein, am 15. Oktober den Wahlkreis für sich zu entscheiden?

Natürlich hoffe ich zu gewinnen! Im Gespräch mit den Menschen bekomme ich viele positive Rückmeldungen. Sie wünschen sich, dass Stephan Weil Ministerpräsident bleibt und der Heidekreis in Hannover gut vertreten wird. Am Abend des 15. Oktober werden wir sehen, ob ich genügend Wählerinnen und Wähler überzeugen konnte. Dabei geht es für mich um die Erststimme, ich habe mich nicht über eine Parteiliste absichern lassen. 

Also: Erststimme Zinke - und Zweitstimme Ihre Wunschpartei!