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Wärme, Strom und Lithium aus 5.000 Metern Tiefe in Munster

Kürzlich trafen sich der Landtagsabgeordnete Sebastian Zinke und Jan Niemann, Geschäftsführer der Stadtwerke Munster, zu einem Austausch zum Thema Geothermie und die Möglichkeiten zur Nutzung von Erdwärme in der Region. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des SPD Ortsvereins Munster Stefan Leunig, erörterten die Anwesenden die Bedeutung und die Perspektiven, die sich aus der Tiefenförderung von Erdwärme ergeben.

Jan Niemann verwies gleich eingangs darauf, dass die schadstofffreie Produktion von Wärme und Strom durch die Tiefengeothermie in Süddeutschland bereits erfolgreich eingesetzt wird, in Norddeutschland bisher aber kaum genutzt wird. Das soll sich aber laut Niemann schnellstmöglich ändern und in Munster soll ein bundesweit anerkanntes Leuchtturmprojekt entstehen. Zinke konnte bereits vermelden, dass die Bestrebungen der Stadtwerke Munster und die Nebeneffekte aus diesem Vorhaben auch in den zuständigen Ministerien nicht verborgen geblieben sind, aktuell stehen aufgrund verschiedener Gründe nicht so ganz einfach Fördermittel zur Verfügung, um das Projekt voran zu bringen.

Niemann führte aus, dass die bestehende Bohrung vom bisherigen Betreiber kostenneutral übernommen werden könne und lediglich eine zweite Bohrung notwendig sei, damit das aus der Tiefe geförderte Wasser in einem geschlossenen Kreislauf wieder zurückgeführt werden kann. Sobald die Anlage fertiggestellt wäre, so Niemann, könne die Anlage neben Wärme und Strom zusätzlich noch mehrere Tonnen Litihium im Jahr produzieren, das insbesondere für die Produktion von Akkus im Bereich der E-Mobilität gebraucht wird und so von den Herstellern nicht mehr importiert werden müsse. Niemann ist überzeugt, “für die Region ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten neben der eigentlichen Produktion von emissionsfreier Wärme und Strom. Eine Win-Win Situation für das ganze Land.” Bisher scheiterte das Projekt an den Förderrichtlinien im Land, stellt Zinke fest, da die Stadtwerke Munster eine Anstalt öffentlichen Rechts ist, könne diese nicht vom Land gefördert oder durch Landesbürgschaften unterstützt werden.

Sebastian Zinke sagte zu, sich erneut im Umweltministerium in Hannover einzusetzen. “Bis 2050 soll die Energieversorgung in Niedersachsen auf erneuerbare Energie umgestellt sein. Hierfür müssen nun Mittel und Wege gefunden werden, damit solche Projekte, wie hier in Munster, vorangetrieben werden können. Das wie hier zusätzlich noch weitere Ressourcen nutzbar gemacht werden, unterstreicht zusätzlich die Relevanz dieses Projektes. Hier muss das Land mit den zuständigen Ministerien zügig tätig werden.”