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Bezahlbarer Wohnraum für den Heidekreis

Der Wohnungsmarkt steht vor großen Herausforderungen - steigende Preise für Baumaterialien und immer weniger Wohnraum, der zu sozialverträglichen Preisen gemietet oder gekauft werden kann. Gleichzeitig sorgen der Fachkräftemangel im Handwerk und eine oftmals zu komplizierte Bauordnung für zusätzliche Verzögerungen bei der Umsetzung der verschiedensten Bauvorhaben.

Um diesem Thema umfangreich gerecht zu werden, hat der hiesige Landtagsabgeordnete Sebastian Zinke in der vergangenen Woche Frank Henning, Sprecher für Baupolitik der SPD Fraktion Niedersachsen, in das Gasthaus Meding nach Dorfmark eingeladen. Viele allgemein Interessierte sowie Personen mit direktem Praxisbezug konnten sich so informieren und ihre Fragen stellen.

Nachdem Zinke die Veranstaltung eröffnet und alle Anwesenden begrüßt hatte, berichtete Henning über die durch das Land Niedersachsen gegründete Landeswohnungsgesellschaft, welche seit dem 01. Januar 2024 unter dem Namen „WohnRaum Niedersachsen GmbH“, besteht und seit diesem Jahr ausgestattet mit einem Startkapital von 100 Millionen Euro für mehr sozialen Wohnungsbau in Niedersachsen sorgen wird. Die Landeswohnungsgesellschaft, die als eines der wichtigsten Projekte im Bereich Bauen und Wohnen im rot-grünen Koalitionsvertrag festgehalten worden ist, ist ein zentrales Element, um den Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu bekämpfen. Dennoch sei es wichtig, dass Faktoren wie eine langfristige Sicherheit für Investoren und der zunehmende Fachkräftemangel weiterhin Berücksichtigung finde um das Projekt langfristig erfolgreich zu machen, erklärt Henning.

Weiter wurde die Möglichkeit erläutert, Wohnungsgesellschaften auch auf kommunaler Ebene zu gründen. So könnte nicht nur ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum direkt vor Ort bekämpft werden, auch die neue Landeswohnungsgesellschaft würde von der Kooperation mit lokalen, öffentlichen Trägern profitieren. „Es ist eine der Herausforderungen unserer Zeit, die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum zu bekämpfen, von der schon lange nicht mehr nur Menschen mit niedrigen Einkommen oder Empfänger von Sozialhilfe betroffen sind“, betonte der hiesige Landtagsabgeordnete Zinke. „Gerade weil die Knappheit an Wohnungen zu sozialgerechten Mietpreisen längst im ländlichen Raum angekommen ist, müssen wir hier im Heidekreis noch besser werden und nach neuen Konzepten suchen.“

Die neue Niedersächsische Bauordnung bildete einen weiteren Schwerpunkt der baupolitischen Veranstaltung. Ziel sei es diejenigen zu entlasten, die im Bestand bauen möchten. So könne ein Anreiz geschaffen werden, um den Erwerb und die Renovierung von Bestandsbauten ebenso attraktiv wie einen Neubau zu gestalten. Frank Henning berichtete hierzu, dass als erster Schritt die Niedersächsische Bauordnung deutlich vereinfacht werden soll. In die Änderungen würden auch speziell Hinweise aus dem Handwerk und der direkt betroffenen Verwaltung einfließen, um so wirklich praxisnah zu verschlanken und Verfahren beschleunigen zu können.

„Aus der Bauwirtschaft erreicht uns seit langem die Rückmeldung, dass Veränderungen an der Niedersächsischen Bauordnung lange überfällig sind und dringend benötigt werden“, bestätigte Zinke. „Deshalb gehen wir in Niedersachsen mit einer geänderten Bauordnung voran und schaffen einen Rahmen, in dem der Umbau von schon bestehenden Häusern und Wohnungen deutlich attraktiver wird. Nur so können wir schnell und wirksam dafür sorgen, dass der bestehende Wohnraum auch in Zukunft genutzt wird und nicht immer neue Flächen versiegelt werden.“