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Starke Sek I-Schulen: Heidekreis wird Modellregion

Die Niedersächsische Landesregierung startet ein Programm gegen die niedrige Unterrichtsversorgung im Heidekreis. Ein vom Niedersächsischen Kultusministerium initiiertes Sonderprogramm „Starke Sek I-Schulen“ geht jetzt in die konkrete Umsetzung. Ziel ist es, in landesweit fünf Modellregionen beispielhaft Maßnahmen zu erproben, um die Attraktivität der Haupt-, Real- und Oberschulen zu steigern. Der Heidekreis ist laut dem Landtagsabgeordneten Sebastian Zinke als eine von nur fünf Regionen landesweit ausgewählt worden. 

Nachdem Zinke sich vielfach in Gesprächen mit Schulleitungen im Heidekreis über die Unterrichtsversorgung informiert hat, sieht er es als gutes Zeichen, dass der Heidekreis jetzt als Modellregion ausgewählt wurde. „Ich freue mich, dass die Landesregierung unseren Landkreis inzwischen gut im Blick hat. Die Lehrkräfteversorgung ist besonders in ländlichen Regionen Niedersachsens nicht zufriedenstellend. Das habe ich auch immer wieder im Heidekreis erfahren müssen. Einige Umstände konnten nach stetem Druck zwar verbessert werden, zufriedenstellend ist die Situation aber noch nicht“ beschreibt Sebastian Zinke die bisher erzielten Ergebnisse. „Im Rahmen des Programms „Starke Sek I-Schulen“ können in Zusammenarbeit mit den Schulträgern und bestehenden Bildungsregionen neue Ideen entwickelt, vorhandene Projekte intensiviert und gemeinsam Maßnahmen erprobt werden, um die Gewinnung von Lehrkräften an diesen Schulen zu unterstützen“, so Kultusminister Grant Hendrik Tonne in Hannover. Zinke wertet dies zumindest als Teilerfolg „Für den Sek I-Schulen im Heidekreis wird es durch das Projekt nun Instrumente geben, über welche der Lehrermangel aktiv angegangen werden kann und langfristig die Situation an den Schulen verbessert“.

Das Sonderprogramm „Starke Sek I-Schulen“ ist in zwei Bausteinen angelegt. Ein Baustein umfasst die Arbeit in den festgelegten fünf Modellregionen, parallel dazu sollen in einem zweiten Baustein weitere Maßnahmen zur Stärkung der Sek-I-Schulen im Kultusministerium geprüft und landesweit auf den Weg gebracht werden. Kultusminister Tonne: „Der Baustein ‚Modellregionen‘ im Sonderprogramm Starke Sek-I-Schulen ist kein klassisches Projekt, sondern lebt von der Flexibilität: Das Ziel ist definiert, der Weg - der Maßnahmenkatalog - ist variabel. Um die Schulen aktiv und zielführend einzubinden, soll das Sonderprogramm durch ein agiles Projektmanagement umgesetzt werden.“

In den Modellregionen erprobten die Schulen die vom Kultusministerium angebotenen Basismaßnahmen und können diese Maßnahmen darüber hinaus um eigene Schul-Schwerpunkte erweitern. 

Laut Zinke lassen sich bereits die Basismaßnahmen sehen, so enthalten diese z. B. Einzelfallprüfungen für die Zahlung von Personalgewinnungszuschlägen für die Besetzung von Stellen und Möglichkeiten zur Umzugskostenvergütung für neu eingestellte Lehrkräfte. Ein Angebot an Gymnasiallehrkräfte, die sich für drei Jahre verpflichten an einer Haupt-, Real- oder Oberschule in den Modellregionen zu unterrichten, erhalten im Gegenzug im Anschluss eine Stelle an einem Gymnasium. Ebenso wie sei die Schaffung weiterer schulischer Beförderungsstellen bzw. Zulagen für Lehrkräfte an den Sek-I-Schulen vorgesehen.

Jede Schule kann darüber hinaus eigene Schwerpunkte entwickeln und diese mit Unterstützung durch das Beratungs- und Unterstützungssystem der NLSchB oder des NLQ im Programmzeitraum umsetzen. Auch hier ist das Ziel, diese Maßnahmen bei Eignung landesweit zu implementieren. Die Maßnahmen im Rahmen der Schul-Schwerpunkte können von den Schulen laufend in das Programm eingebracht werden – beginnend ab 1.2.2020. Die Schulen entscheiden selbst, an welchen Schwerpunkten sie arbeiten wollen. Beispiele dafür können die Erprobung von Distanzlernen oder des Einsatzes für Fachexpertinnen und Fachexperten im Unterricht oder auch die Erprobung besonderer pädagogischer Freiräume sein, jeweils mit dem Ziel, die Attraktivität der pädagogischen Arbeit zu erhöhen. Darüber hinaus baut das Sonderprogramm in einer zweiten Säule auf landesweiten Maßnahmen auf, um die Unterrichtsversorgung in ländlichen Regionen weiter zu verbessern. 

Sebastian Zinke appelliert an den Landkreis als Schulträger und die Schulleitungen an diesem freiwilligen Angebot teilzunehmen: „Für jede Schule im Sek I-Bereich im Heidekreis kann so über individuelle Maßnahmen die Situation verbessert werden. Eine Chance die es zu ergreifen gilt!“. Demnächst erhalten die Schulen weitere Informationen zum Anmeldeverfahren, welches bis zum 28.02.2020 läuft.